Mittwoch, 10. Dezember 2014

Southampton 1-2 Man United: Ein dreckiger Sieg

Der katastrophale Saisonstart nach van Gaals Antritt scheint in Vergessenheit zu geraten. Die Red Devils hievten sich mit dem Auswärtssieg in Southampton auf Position Drei und haben auf die eigentliche Konkurrenz um die CL-Qualifikation Arsenal (5 Punkte), Spurs (7) und Liverpool (7) passablen Vorsprung. Weil genannte einen noch unwürdigeren Start hingelegt haben. Auf das Spitzenduo Chelsea und Man City fehlt allerdings noch einiges.

Einfallslos und feig
Größtes Manko gegen Soton, war das Kreieren von Tormöglichkeiten. Das beweist der Blick auf die Schussbilanz. Nur drei mickrige Schüsse, wovon zwei aufs Gehäuse von Fraser Forster gingen. Wenn man’s positiv sehen will: 100 Prozent Ausbeute. Der Weisheit letzter Schluss kann dies aber natürlich nicht sein. United hat außerordentlich von der fehlende Effizienz Southamptons profitiert. Trainer Koeman hat dies nach Schlusspfiff ebenso bekrittelt, wie Analyst Neville, der der Meinung war, United hätte sich alles erlauben dürfen. Von Southamptons 15 Schüssen gingen lediglich vier aufs Tor von De Gea. Hervorragend wird der Mangel an Kreativität bei United durch folgende Passgrafik verdeutlicht.


Bis 25 Meter vor dem Tor zirkuliert der Ball ungleich anders als bei anderen Teams. Kommt United aber in die gefährliche Zone, findet das Kurzpassspiel ein abruptes Ende. Der Mangel an Kreativität wird verdeutlicht, dass United nur sechs Mal in der Lage war ein Zuspiel in den Strafraum zu befördern. Kein einziges fand dabei seinen Adressaten. Weiters fällt das hohe Passaufkommen auf den Außenpositionen auf, was grundsätzlich nicht negativ ist. Dies wird untermauert, dass unter den vier häufigsten Manchester-Kombinationen gleich dreimal die Zuspiele der Outlinie entlang sind: Young-Rojo (16), Rojo-Young (13) und Evans-Valencia (10). United nutzt durch das Flügelspiel die komplette Breite des Feldes um den gegnerischen Abwehrverbund auseinander zu ziehen um so einfacher in die Schnittstellen zu gelangen. Durch die tiefe Grundposition der Flügelspieler, erhalten diese aber meist schon auf Höhe der Mittellinie den Ball, wodurch ein direktes Zuspiel in die Sturmspitze beinahe unmöglich wird. Folgende Grafiken untermauern diesen Sachverhalt; es werden die Vorwärtspässe von Young und Valencia illustriert.



Die tiefe Grundposition der beiden war ebenso ausschlaggebend für das mangelhafte Flankenspiel. United flankte nur sechs Mal nahe der Grundlinie, einmal davon per Corner, dafür aber fünf Mal bereits aus dem Halbfeld. Während Young insgesamt fünf Mal den Ball von der Seite in den Strafraum schlug, flankte Valencia lediglich ein einziges Mal.

 

Der Mangel an Anspielstationen, durch das Unterlassen von Freilaufbewegungen und der nicht vorhandene Wille nach vorne zu spielen wird durch folgende Tabelle untermalt. Sie zeigt die Summe der gespielten Pässe, wie viele davon nach vorne, nach hinten und quer gespielt wurden. In der Klammer der Anteil an den Gesamtzuspielen.


Fazit
Uniteds Führung ging ein fürchterlicher Rückpass von Kapitän Fonte voraus, den van Persie mühelos abfing. Der Ausgleich wiederum wurde durch einen katastrophalen Querpass von Fellaini eingeleitet und eine passive Manchester-Hintermannschaft, die zu siebent keinen Zugriff auf den Ballführenden oder den Ball bekommt. Der abermalige Führungstreffer für die Devils resultierte aus einem langgezogenen Rooney-Freistoß aus dem Halbfeld, bei dem Southamptons Raumdeckung versagte. Insgesamt war der Sieg für Man United mehr als schmeichelhaft. Van Gaals Jungs agierten trotz zuvor vier Siegen en suite ängstlich und passiv und zeigten nur mangelhafte Ansätze eines Spiels in die Spitze. Die zahlreichen Zuspiele in die Breite und rückwärts beweisen dies. Zwar versuchte United viel über die Flügel zu lösen, Young, vor allem aber Valencia, schienen durch ihre Defensivaufgaben in ihren Offensivaktionen massiv eingeschränkt.

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