Der
katastrophale Saisonstart nach van Gaals Antritt scheint in Vergessenheit zu
geraten. Die Red Devils hievten sich mit dem Auswärtssieg in Southampton auf
Position Drei und haben auf die eigentliche Konkurrenz um die CL-Qualifikation
Arsenal (5 Punkte), Spurs (7) und Liverpool (7) passablen Vorsprung. Weil genannte
einen noch unwürdigeren Start hingelegt haben. Auf das Spitzenduo Chelsea und
Man City fehlt allerdings noch einiges.
Einfallslos
und feig
Größtes
Manko gegen Soton, war das Kreieren von Tormöglichkeiten. Das beweist der Blick
auf die Schussbilanz. Nur drei mickrige Schüsse, wovon zwei aufs Gehäuse von
Fraser Forster gingen. Wenn man’s positiv sehen will: 100 Prozent Ausbeute. Der
Weisheit letzter Schluss kann dies aber natürlich nicht sein. United hat
außerordentlich von der fehlende Effizienz Southamptons profitiert. Trainer
Koeman hat dies nach Schlusspfiff ebenso bekrittelt, wie Analyst Neville, der
der Meinung war, United hätte sich alles erlauben dürfen. Von
Southamptons 15 Schüssen gingen lediglich vier aufs Tor von De Gea.
Hervorragend wird der Mangel an Kreativität bei United durch folgende
Passgrafik verdeutlicht.
Bis 25
Meter vor dem Tor zirkuliert der Ball ungleich anders als bei anderen Teams.
Kommt United aber in die gefährliche Zone, findet das Kurzpassspiel ein
abruptes Ende. Der
Mangel an Kreativität wird verdeutlicht, dass United nur sechs Mal in der Lage war
ein Zuspiel in den Strafraum zu befördern. Kein einziges fand dabei seinen Adressaten.
Weiters fällt das hohe Passaufkommen auf den Außenpositionen auf, was
grundsätzlich nicht negativ ist. Dies wird untermauert, dass unter den vier
häufigsten Manchester-Kombinationen gleich dreimal die Zuspiele der Outlinie
entlang sind: Young-Rojo (16), Rojo-Young (13) und Evans-Valencia (10). United
nutzt durch das Flügelspiel die komplette Breite des Feldes um den gegnerischen
Abwehrverbund auseinander zu ziehen um so einfacher in die Schnittstellen zu
gelangen. Durch die tiefe Grundposition der Flügelspieler, erhalten diese aber
meist schon auf Höhe der Mittellinie den Ball, wodurch ein direktes Zuspiel in
die Sturmspitze beinahe unmöglich wird. Folgende Grafiken untermauern diesen
Sachverhalt; es werden die Vorwärtspässe von Young und Valencia illustriert.
Die tiefe
Grundposition der beiden war ebenso ausschlaggebend für das mangelhafte Flankenspiel.
United flankte nur sechs Mal nahe der Grundlinie, einmal davon per Corner, dafür aber fünf Mal bereits aus dem Halbfeld. Während
Young insgesamt fünf Mal den Ball von der Seite in den Strafraum schlug,
flankte Valencia lediglich ein einziges Mal.
Der
Mangel an Anspielstationen, durch das Unterlassen von Freilaufbewegungen und
der nicht vorhandene Wille nach vorne zu spielen wird durch folgende Tabelle
untermalt. Sie zeigt die Summe der gespielten Pässe, wie viele davon nach
vorne, nach hinten und quer gespielt wurden. In der Klammer der Anteil an den
Gesamtzuspielen.
Fazit
Uniteds
Führung ging ein fürchterlicher Rückpass von Kapitän Fonte voraus, den van
Persie mühelos abfing. Der Ausgleich wiederum wurde durch einen katastrophalen
Querpass von Fellaini eingeleitet und eine passive Manchester-Hintermannschaft,
die zu siebent keinen Zugriff auf den Ballführenden oder den Ball bekommt. Der
abermalige Führungstreffer für die Devils resultierte aus einem langgezogenen
Rooney-Freistoß aus dem Halbfeld, bei dem Southamptons Raumdeckung versagte. Insgesamt
war der Sieg für Man United mehr als schmeichelhaft. Van Gaals Jungs agierten
trotz zuvor vier Siegen en suite ängstlich und passiv und zeigten nur
mangelhafte Ansätze eines Spiels in die Spitze. Die zahlreichen Zuspiele in die
Breite und rückwärts beweisen dies. Zwar versuchte United viel über die Flügel
zu lösen, Young, vor allem aber Valencia, schienen durch ihre Defensivaufgaben
in ihren Offensivaktionen massiv eingeschränkt.
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